Studium generale
Das Studium generale an der Bucerius Law School stellt ein Novum in der deutschen Juristenausbildung dar. Erstmals wird das juristische Fachstudium um ein fachübergreifendes Studienprogramm in den vier Ausbildungsbereichen Philosophie, Kunst und Kultur, Natur und Technik sowie Geschichte, Politik und Gesellschaft ergänzt.
Blick über den Tellerrand
Mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Vorlesungen, Seminaren, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Lektürekursen, Angeboten zur musikalischen Praxis und Exkursionen bietet das Programm des Studium generale Gelegenheit, einen Blick über den Tellerrand der juristischen Disziplin zu werfen. Durch Themenvorschläge und die Organisation eigener Veranstaltungen initiieren die Studierenden ein lebendiges Campusleben und gestalten das Programm des Studium generale aktiv mit.
Die Veranstaltungen des Studium generale stehen Studierenden wie Mitarbeitenden der Hochschule gleichermaßen offen. Darüber hinaus lädt das ZSP regelmäßig zu ausgewählten öffentlichen Veranstaltungen an die Bucerius Law School ein.




Integraler Bestandteil des Ausbildungskonzepts
Für das Studium generale wird der Mittwochnachmittag von juristischen Lehrveranstaltungen freigehalten. Studierende der Bucerius Law School können aus dem vielfältigen Programmangebot frei wählen und eigene Schwerpunkte setzen. Zur Erlangung des LL.B. sind aus dem Bereich Studium generale Leistungspunkte im Umfang von 7 Credit Points (ECTS) einzubringen.
Zusatzzertifikate
Im Studium generale können die Studierenden ergänzend zu ihrer juristischen Ausbildung individuell weitere fachliche Schwerpunkte setzen. In den Bereichen Philosophie, Politik und Technologie ist der Erwerb eines Zusatzzertifikats möglich. Die Zertiftikatsangebote stehen allen Studierenden sowie den Promotionsstudierenden der Bucerius Law School offen.
Der Philosophie als derjenigen Wissenschaft, die grundlegende Fragen über die Welt und die menschliche Existenz stellt und diese Fragen grundlegend zu beantworten sucht, kommt im Studium generale der Bucerius Law School besondere Bedeutung zu. Im Ausbildungsbereich Philosophie werden pro Studienjahr jeweils eine philosophische Vorlesung sowie zwei Lektürekurse angeboten. Die Studierenden erhalten so Gelegenheit, im Bereich Philosophie einen Schwerpunkt zu setzen und sich ein besonderes Grund- und Orientierungswissen in dieser Disziplin anzueignen – von der Antike bis zur Gegenwart, von Ethik, Metaphysik, Naturphilosophie bis hin zur Anthropologie. Zusätzlich zu dem für den LL.B. geforderten Nachweis für den Besuch von Veranstaltungen im Studium generale kann ein philosophisches Zertifikat, das Philosophicum, erworben werden.
Fachliche Leitung
Professor Dr. Dr. Kai-Michael Hingst studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Hamburg. Nach langjähriger Tätigkeit als Rechtsanwalt und Partner ist er seit 2023 Partner emeritus in der Kanzlei Noerr. Der promovierte Jurist und Philosoph unterrichtet seit 2004 Philosophie im Studium generale der Bucerius Law School.
Ein strukturiertes Kursangebot im Themenfeld Politik ermöglicht den Studierenden eine gezielte Schwerpunktsetzung und vermittelt ihnen ein politikwissenschaftliches Grundwissen. Die Studierenden lernen politische Strukturen, Institutionen, Verfahren und Prozesse kennen und reflektieren anhand verschiedener Politikfelder, wie und warum politische Akteure handeln, und was sie bewirken.
Für den Erwerb des Zertiftikats Politikwissenschaft ist die erfolgreiche Teilnahme an den vier Pflichtveranstaltungen (je 2 ECTS) des politikwissenschaftlichen Curriculums im Ausbildungsbereich „Politik, Geschichte & Gesellschaft“ des Studium generale erforderlich. Das Kerncurriculum wurde in enger Anlehnung an die Curricula politikwissenschaftlicher Studiengänge unter Berücksichtigung der für angehende Juristen besonders relevanten Inhalte entwickelt. Es umfasst vier Lehrveranstaltungen zu folgenden Themenkomplexen:
- Politische Theorie und Ideengeschichte
- Das politische System der Bundesrepublik
- Internationale Krisen und Konflikte
- Politics und Policy-Making in der Europäischen Union
Der technische Fortschritt und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen erfordern von Hochschulen eine verstärkte Vermittlung technischer Kompetenzen. Auch in der Rechtswissenschaft gilt es, Studierende auf den Wandel von Gesellschaft und Arbeitswelt sowie die neuen beruflichen Anforderungen an Juristinnen und Juristen vorzubereiten. Durch die Einführung des von der Siemens AG geförderten Technologiezertifikats setzt die Bucerius Law School einen wichtigen Impuls für die juristische Ausbildung in Deutschland: In verschiedenen Kursangeboten des Studium generale werden technologisches Grundverständnis und Orientierungswissen vermittelt. Die Studierenden erhalten hierdurch die Fähigkeit, mit einem interdisziplinären Blick technologische Entwicklungen nicht nur zu reflektieren und zu bewerten, sondern zugleich auch mitgestalten zu können.
Zum Erwerb des Technologiezertifikats ist die erfolgreiche Teilnahme an den vier Pflichtveranstaltungen des Technologie-Curriculums im Ausbildungsbereich „Natur & Technik“ des Studium generale erforderlich:
- Ethische Fragen des Technologieeinsatzes
- Einführung in die Informatik
- Einführung in die Statistik
- Einführung in die Programmierung für Juristen
Optional kann das erworbene Wissen in einem Projektstudium vertieft werden. Pro Trimester wird jeweils eine Pflichtveranstaltung angeboten.
Die Bucerius Law School ist Kooperationspartner des Zentrum Gender & Diversity (ZGD) der Hamburger Hochschulen. Studierende der Bucerius Law School haben die Möglichkeit Lehrveranstaltungen des ZGD zu besuchen und die Zertifikate „Genderkompetenz“ sowie „Intersektionalität und Diversity“ zu erwerben. Creditpoints, die im Rahmen der Zertifikate des ZGD erworben werden, können für den unbenoteten Bereich in Jura plus (Modul E4 Studium generale/Studium personale) angerechnet werden.
Weitere Informationen:
https://zgd-hamburg.de/studieren/zertifikate/
Ansprechpartnerin Bucerius Law School: Katharina Lehner (katharina.lehner(at)law-school.de), Programm Management Zentrum für Studium generale und Persönlichkeitsentwicklung
Gemeinsam mit dem International Office bietet das Zentrum für Studium generale und Persönlichkeitsentwicklung den Bucerius Kompetenzpass in Interkulturalität an.
Zu den Voraussetzungen für den Erwerb des Zertifikats zählen:
- internationalen Erfahrungen, insbesondere Auslandsaufenthalte,
- die Teilnahme an Workshops zum Thema Interkulturalität,
- der Nachweis von Fremdsprachenkompetenz
- soziales Engagement im interkulturellen Kontext, sowie
- die Auseinandersetzung mit ausländischen Rechtsordnungen.
Mit dem Kompetenzpass würdigt die Hochschule das Engagement ihrer Studierenden im internationalen und interkulturellen Bereich und stärkt den Austausch zwischen deutschen und internationalen Studierenden auf dem Campus und außerhalb.
Weiterführende Informationen und ein Erfahrungsbericht.
Chor, Big Band und Bucerius-Ensemble
Chor, Big Band und das Bucerius-Ensemble bieten als Teil des Studium generale-Angebots den Studierenden Gelegenheit, sich in der künstlerischen Praxis kreativ zu betätigen.
Im laufenden Trimester wird regelmäßig unter der Leitung von Anke Rentz (Chor), Dr. Mercedes Diaz Garcia (Bucerius Ensemble) und Edgar Herzog (Big Band) geprobt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren die Ensembles bei Konzerten vor der Hochschulgemeinde und dem Förderer des Musikbereichs, der Kanzlei Huth-Dietrich-Hahn.
