5 Minuten mit: Prof. Katharina Boele-Woelki

Prof. Boele-Woelki, Präsidentin, über ihre Arbeit in den Niederlanden und Südafrika und dass sie mehr Frauen für die Wissenschaft begeistern will

Forschung & Fakultät |

Start im Internationalen Privatrecht

Seit 2015 ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Katharina Boele-Woelki Präsidentin der Bucerius Law School und gleichzeitig Claussen Simon-Stiftungsprofessorin für Rechtsvergleichung. Sie begann ihre juristische Karriere im Internationalen Privatrecht und schrieb in diesem Bereich auch ihre Doktorarbeit. Sie arbeitete danach an einem Institut für internationales Recht in Den Haag, bevor sie an die Universität Utrecht ging.

 

Warum Familienrecht?

Im Familienrecht, einem ihrer Schwerpunkte, geht es um persönliche Beziehungen, zwischen Paaren, zwischen Eltern und Kindern. Genau das reizt Prof. Boele-Woelki. Jede Lebensphase von der Geburt bis zum Tod wird auch vom Recht erfasst. Familienbeziehungen spielen ferner in der soziologischen, psychologischen oder ökonomischen Forschung eine Rolle und das ermöglicht eine fruchtbare interdisziplinäre Zusammenarbeit. 

Hinzu kommt die Rechtsvergleichung. Ein Arsenal an Lösungen aus verschiedenen Rechtsordnungen wird angetragen und die Lösung der eigenen Rechtsordnung kann kritisch hinterfragt werden. Die Rechtsvergleichung biete viel Inspiration.

Stationen in den Niederlanden und Südafrika

Katharina Boele-Woelki ist seit 1980 in den Niederlanden. Zuerst an einem internationalen Institut, wechselte sie von dort aus an die Universität Utrecht und wurde 1995 dort Professorin für Rechtsvergleichung, Internationales Privatrecht und Familienrecht. Dort lehrte und forschte sie 20 Jahre.

2005 wurde sie zu einer interdisziplinären Familienrechtskonferenz nach Kapstadt eingeladen. Beeindruckt von der Vielseitigkeit der Teilnehmenden und des Landes, bekam sie eine Einladung, eine Honorarprofessur an der University of the Western Cape zu besetzen. Dort hat sie Land und Leute kennen und lieben gelernt. Zwischenzeitlich unterrichtete sie zudem an der University of Pretoria. Heute hat sie die Funktion als Honorarprofessorin an der University of Stellenbosch inne.


5 Minuten mit

In der Videoreihe: "5 Minuten mit" stellen wir unsere Professor*innen vor. Was für einen Lehrstuhl haben sie inne und an welchen Schwerpunkten arbeiten Sie? Uns interessiert jedoch genauso sehr, was unsere Professor*innen für Menschen sind. Was steckt hinter dem Lehrstuhl? Was fasziniert sie an der Hochschule und an Hamburg besonders? All das und noch viel mehr beantworten wir in "5 Minuten mit". Hier geht's zu allen Folgen: 

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Für mehr Frauen in der Wissenschaft

Die Rolle der Frauen in der Rechtswissenschaft ist bereits groß, aber könnte nach der Meinung von Prof. Boele-Woelki noch viel größer werden. Dafür setzt sie sich ein, denn „Wenn wir es als Frauen nicht machen, wer soll es dann tun?“ Junge Frauen sollen auch für die Wissenschaft begeistert werden. Es müssten noch bessere Voraussetzungen geschaffen werden, dass sie auch dort höhere Positionen erreichen können.

Sie ist zuversichtlich, dass es auch an der Law School in einigen Jahren mehr Absolventinnen und damit auch mehr Doktorandinnen geben wird. Einige davon werden wohl auch in die Wissenschaft gehen. Allerdings gebe es nicht nur viele Talente in der Studierendenschaft, sondern auch einen großartigen wissenschaftlichen Nachwuchs, der in der Lehre eingesetzt wird. Katharina Boele-Woelki kann sich gut vorstellen, dass diesen talentierten Dozent*innen mehr Möglichkeiten gegeben wird, auch selbständige Lehre zu leisten.

Drei Werte, mit denen die Studierenden nach Prof. Boele-Woelkis Meinung die Law School verlassen sollten: Gleichheit, Gleichberechtigung und Unvoreingenommenheit. Damit würden sie ihren Weg gut beschreiten.

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