Professorin Dr. Birgit Weitemeyer brennt für ihr Fach. Ganz besonders schätzt sie die hohe Lebensnähe des Steuerrechts. Neben ihrer Lehrtätigkeit hat sie noch andere spannende Aufgaben, über die sie im Interview berichtet.
Steuerrecht – zwischen Klischee und Realität
Oftmals wird vermutet, das Steuerrecht sei „trocken“. Weitemeyer sieht dies jedoch anders. Besonders spannend findet sie das vielfältige Fallmaterial. Man könne das ganze Leben sehen – von der Übertragung einer GmbH bis zur Scheidung. Das Steuerrecht sei viel mehr als nur der Gesetzestext. Der große Bezug zum alltäglichen Leben mache das Steuerrecht unglaublich spannend, sagt Weitemeyer.
Derzeit sind es vor allem Fragen zur Verbindung von Kapitalismus und Wirtschaft mit dem Klima und der Nachhaltigkeit, die sie beschäftigen. Gerade zu solch aktuellen Themen hält Weitemeyer viele Vorträge und gibt Interviews, die ihre Arbeit zwar etwas anstrengender, aber auch sehr vielfältig machen.
Außerdem arbeitet Birgit Weitemeyer auch mit Journalist*innen zusammen. Besonders wichtig ist ihr dabei, die komplexen Sachverhalte für die Allgemeinheit verständlich aufzuarbeiten, damit diese sie verstehen kann. Allerdings vernachlässigt sie auch nicht die eigentliche Kernaufgabe der Wissenschaft. Sie findet immer wieder die Balance, die Materie weiter zu durchdenken und sich mit den interessanten Fragestellungen des Steuerrechts auseinanderzusetzen.
Das Hamburger Forum für Unternehmenssteuerrecht
Um Hamburg im Steuerrecht etwas präsenter zu machen, wurde das Hamburger Forum für Unternehmenssteuerrecht gegründet. Verschiede Disziplinen des Steuerrechts kommen - in Hamburg, aber auch auf nationaler Ebene - zusammen und tauschen sich untereinander aus, was Birgit Weitemeyer immer viel Freude bereitet. Auch der Aspekt des Networkings hat für sie immer einen besonderen Wert.
Neben Volljurist*innen dürfen auch regelmäßig Studierende der Bucerius Law School an den Treffen des Hamburger Forums für Unternehmenssteuerrecht teilnehmen. Dies sei für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung. Die Studierenden würden immer wieder auch Autor*innen, deren Texte im Unterricht behandelt wurden, kennenlernen. Dies schaffe einen menschlichen Bezug zum Steuerrecht und mache den Studierenden auch mehr Spaß.